Sehr geehrter Internetnutzer, liebe Vereinsmitglieder und Freunde der unverfälschten Volksmusik,
am 19. Januar 2007 trafen sich namhafte Vertreter der traditionellen alpenländischen Volksmusik zu einem Meinungsaustausch im Gasthaus Hirzinger in Söllhuben. Thema war die Darstellung und Entwicklung der Volksmusik in Rundfunk und Fernsehen sowie in den Printmedien seit dem Tode von Wastl Fanderl (gest.:25.Jan.1991). Da der Begriff Volksmusik weder geschützt noch genau definiert werden kann, haben sich im Laufe der Jahre viele Stilrichtungen mit dem Etikett „Volksmusik“ herausgebildet. Vom volkstümlichen Schlager über Folkmusik, Voixmusik bis „Erneuerter Volksmusik“. Um den Stellenwert der traditionellen alpenländischen Volksmusik zu behaupten und zu fördern, wurde der Bairisch-Alpenländische Volksmusikverein gegründet. Seine Aufgabe besteht darin das alpenländische Lied- und Spielgut zu erhalten, den Nachwuchs zu fördern, Veranstaltungen und Vereine zu unterstützen, welche die Ziele des Vereins verfolgen und in Einzelfällen die gezielte Förderung von einzelnen Jugendlichen aus fachlichen oder sozialen Gründen.
Gibt man im Internet den Begriff „Volksmusik“ ein so erhält man zwar eine Fülle von Angeboten, oft auch zweifelhaften Inhalts, aber der Benutzer kann in diesem Forum nicht erkennen, welche Musik tradiert ist und somit zur ursprünglichsten Form dieses Genres gehört. Wir wollen mit unseren Internetseiten aber auch mit unserer Vereinszeitung „Musik und Tradition“, welche vierteljährlich erscheint, dem Interessierten Orientierung und eine gewisse Sensibilisierung vermitteln, so wie es der große Kiem Pauli schon 1929(!) in einem Brief beschrieben hat:
„Die Hast in der Menschheit, der Kampf ums tägliche Brot, diese ganze technische Zeit – alles das hat neue Zustände, andere Menschen und andere Lieder gebracht. Aber es wird unseren Kindern nichts schaden, wenn sie wissen, wie die Alten gesungen und gespielt haben.“
Die bairisch- alpenländische Volksmusik fühlt sich auf großen Bühnen nicht wohl, sie braucht die Nähe des Zuhörers, den Hoagascht, sie ist nie effekthascherisch oder gar akrobatisch sondern erfordert vom Spieler oder Sänger ein feines Gespür für die Stücke und Lieder. Wie man dies am besten handhabt, beschreibt der bekannte Rottach-Egener Kapellmeister Sepp Kandlinger in dem Sonderdruck „Kiem Paulis Erbe“:
„…Dies ist nicht leicht und erfordert viel musikalisches Rückgrat, da die echte Volksmusik sich nicht immer einfach an den Mann bzw. an die Frau bringen lässt. Aber sie ist deswegen auch nicht abgegriffen oder verstaubt. Sie stellt Ansprüche an ihre Zuhörer, die Einfühlungsvermögen und Sinn für die Schlichtheit der Musik benötigen. Die Entwicklung vom unkritischen und passiven Konsumenten zum Liebhaber, der den Wert der Volksmusik schätzt, bedarf eines unbeirrbaren Musikmeisters, der mit einer gewissen Hartnäckigkeit sich nicht vom Weg der musikalischen Ursprünglichkeit abbringen lässt.“
In diesem Zitat ist die Zielsetzung unseres Vereins genau beschrieben und wir hoffen, dass wir Sie mit unseren bescheidenen Mitteln auf diesem Weg begleiten können.
Mit den besten Wünschen, Ihr Roman Messerer